6. Newsletter September 2019

Liebe*r Interessierte*r, liebe*r Unterstützer*in!

AKTUELLES

In den letzten 2 Sommermonaten waren wir mit Infoständen und unserer Aktion #TRÄUMENundHANDELN in der Gemeinde Müncheberg unterwegs. Gemeinsam haben wir Träume gesammelt und wollen die Distanz zwischen Traum und Realität durch Handeln überwinden. Am Rande der Traumwelt entstand ein Handlungskreis mit uns und Informationsmaterialen zur geplanten Schuleröffnung. Details und tolle Schnappschüsse zur Aktion könnt ihr auf unserem Blog bewundern.

Am 3. August waren wir träumend und handelnd bei WANN, WENN NICHT JETZT auf der Festwiese in Müncheberg zu Gast. Die MOZ hat berichtet. In persönlichen Gesprächen mit den Besuchern kam der Austausch zu unseren pädagogischen Ansätzen nicht zu kurz. Mit einem Jahreskreis nach Montessori begeisterte Manu die Kleinen und präsentierte den Großen exemplarisch einen Ansatz unseres Schulkonzeptes. Am 30.8. haben wir unsere Traumleinen auf dem kleinen Marktplatzfest „Herz statt Hetze“ gespannt. Manu und Marlene standen 3 Stunden Rede und Antwort zu allen Fragen rund um die Schuleröffnung. Sie haben auch dort kräftig Träume für die Stadt Müncheberg  gesammelt, die zum Handeln einladen.

Sowohl in der AG Hort und als auch in der AG Immobilien wird es immer konkreter. Der Hortantrag nimmt Form an. Wir sind jetzt Mitglied bei Dabei e.V., Dachverbands der Brandenburger Eltern-Initiativ-Kitas und kleinen freien Träger  und haben nun auch für diese Aufgabe tolle Expert*innen an unserer Seite.

Wir teffen uns ab sofort jeden Mittwoch ab 19:45 Uhr zu einem offenen Stammtisch Schulgründung im Thälmanns in Müncheberg. Dort könnt Ihr Neuigkeiten erfahren, uns kennenlernen und unterstützen. Änderungen und weitere Termine findet Ihr auf unserer Webseite unter Aktuelles.

Bei unserem Familiencafé #Ideenwerkstatt FREIRaum konnten wir viele Inspirationen mitnehmen. Hier ein kleiner Ausschnitt: selbstgenähte Sitzkissen, Stoffpuzzle/ Bauteile, Filzpantoffeln, schöne Holzsportgeräte, großer Teppich, Matten, Basteluntensilien,….Unser nächstes FamilienCafé ist am 15.09. von 14- 17 Uhr, im „Kaffe zum Glück“ Schloss Trebnitz, diesmal mit dem Thema #11 Sinnesparcours nach Montessori. Wir begrüßen an diesem Nachmittag eine Dozentin für die Montessori Pädagogik. Sie wird uns die Ansätze und Materialien Montessoris näher bringen. Mehr Informationen findet Ihr in unserem Blog.

SPEZIELLES

Heute das Thema: BESONDERE PÄDAGOGISCHE SCHWERPUNKTE:
Wir folgen nicht dogmatisch einer pädagogischen Richtung, sondern lassen uns von verschiedenen pädagogischen Ansätzen und Methoden inspirieren. Wir nutzen eine in der Region neuartige Fortentwicklung kombinierter reformpädagogischer Ansätze und wissenschaftlicher Erkenntnisse: u.a. Montessori, Sudbury, Freinet, Rebeca und Mauricio Wild, Klax-Pädagogik, Hüther, Juul.
Demokratie
Wir sind eine freie, demokratische Schule angelehnt an die reformpädagogische Praxis der amerikanischen Sudbury-Schulen, die sich an den Grundwerten von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten orientiert. Alle an unserer Schule Beteiligten haben die Freiheit, Möglichkeiten zu ergreifen und Entscheidungen zu treffen und das pädagogische Konzept zu verwirklichen, sofern die Vorgaben staatlicher Behörden und der Gesetzgebung dies zulassen. Ein Raum dafür bietet u.a. unsere wöchentlich stattfindende Schulversammlung. Die Mitbestimmung des Einzelnen betrifft ganz konkret Bereiche der Schulstruktur wie Aufstellung und Überprüfung der Schulregeln, Gestaltung und Nutzung der Räumlichkeiten, Anschaffung von Materialen, Auswahl von Lehrangeboten, Initiierung und Gestaltung von Projekten, Festen und Exkursionen.
Familiäres Klima
Gerald Hüther weist darauf hin, dass das Gehirn ein soziales Lernorgan ist. Emotionale Prozesse wirken sich direkt auf die Gedächtnisleistung aus; somit kann in einem positiven emotionalen Kontext weitaus mehr Wissen gespeichert werden. Wir teilen die Auffassung von Jesper Juul, das Kinder eine angeborene Fähigkeit zur Empathie und eine angeborene Kooperationsbereitschaft besitzen. Erziehung findet bei uns durch Kontakt und Nähe über Beziehungen statt. Geborgenheit braucht authentische Beziehungen, deshalb haben wir eine überschaubare kleine Schulgemeinschaft. Unser „Unterricht“ findet in kleinen und altersgemischten Lerngruppen statt und gibt den Kindern ein Gefühl von Kontinuität. Wir unterscheiden zwischen

  • festen Lerngruppen (Schulstufe 1-3, 4-6) am Vormittag
  • offenen temporären Lerngruppen (über alle Jahrgangsstufen gemischt).

Wir setzen darauf, dass Kinder voneinander lernen. Der Austausch zwischen Kindern, auch unterschiedlicher Entwicklungsstufen, ermöglicht ihnen differenzierte kognitive und soziale Erfahrungen. Die älteren Kinder wirken als Orientierungsfiguren, können ihr bereits erworbenes Wissen weitergeben und lernen dabei Verantwortung für die Jüngeren zu übernehmen.
Intrinsische Motivation
„Die Frage danach, wie man Menschen motiviert, ist […] etwa so sinnvoll wie die Frage: »Wie erzeugt man Hunger?« Die einzig vernünftige Antwort lautet: „Gar nicht, denn er stellt sich von alleine ein“. Geht man den Gründen für die Frage zur Motivationserzeugung nach, so stellt sich heraus, dass es letztlich um Probleme geht, die jemand damit hat, dass ein anderer nicht das tun will, was er selbst will, dass es der andere tut. In solchen Fällen wird vermeintlich Motivation zum Problem. Jemand muss, so scheint es, einen anderen motivieren.“ Manfred Spitzer
Bei der Aneignung der Kulturtechniken Lesen Schreiben Rechnen und den übergreifenden Themen vertrauen wir auf unsere Kinder. Kinder sind von Natur aus neugierig.
Selbstbestimmtes Lernen Ohne Noten
Wenn wir Kinder mit ihren Besonderheiten berücksichtigen wollen, brauchen wir eine vielfältige Lernumgebung. Unsere Klassenzimmer sind – ähnlich wie an Freinet und Montessorischulen – in einzelne Arbeitsbereiche aufgeteilt. Das Montessori- Material fördert die Selbständigkeit und Selbstverantwortung des Kindes. Neben der vorbereiteten Umgebung, versuchen wir unsere Räume zu erweitern. Angelehnt an Rebeca und Mauricio Wild möchten wir dem freien Spiel einen zentralen Raum in der kindlichen Entwicklung auch im Schulalltag einräumen. Die Kinder sollen ihren Bedürfnissen nach freier Bewegung, nach konkreten Erfahrungen mit unstrukturierten Materialien, oder nach Gesprächen untereinander nachgehen können. Wie der Unterricht an Freinet-Schulen verläuft unsere Lernzeit nicht lehrergelenkt. Individuelle sowie lerngruppeninterne Tages- und Wochenziele spielen ebenso wie Projektwochen und Feierlichkeiten der Schulgemeinschaft eine große Rolle. Unser Ziel ist individualisiertes Lernen und die größtmögliche Freiheit jeder Schülerin und jedes Schülers in einer organisierten Form zu ermöglichen. Diese Freiheit bezieht sich auf Lerntempo, Lernthemen, Lernform und Materialauswahl. Wir sind der Auffassung, dass eine Leistungsbewertung in Form von Noten und von oben herab nicht notwendig ist. Stattdessen legen wir Wert auf ein transparentes und standardisiertes Verfahren zur Selbst- und Fremdeinschätzung zum Beispiel über regelmäßig stattfindende wertschätzende Reflexionsgespräche.
 Ganzheitliches Lernen
„Es geht um Werte. Bildung ist etwas anderes als die Aneignung von Wissen. Wissen schafft keine Ethik. Es geht nicht darum: Was haben wir im Hirn?´ sondern darum: Was haben wir im Herzen?‘ Werte können nicht vermittelt, sie müssen gelebt werden. Bildung für nachhaltige Entwicklung ist Herzens-Bildung. Wer Bildung will, muss Beziehung schaffen. Wer Leistung will, muss Sinn anbieten.“ Margret Rasfeld
Bildung ist ein Zusammenspiel von Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung, deshalb werden wir folgende vier Handlungskompetenzen unseren SchülerInnen vermitteln: Selbstkompetenz, Sozialkompetenz, Methodenkompetenz und Fachkompetenz. Mit unseren fächerverbindenden Projekten, speziell mit den besonderen Lernformaten Verantwortung, Herausforderung und Zukunft fördern wir ganzheitliches Lernen. Wer sein Gemeinwesen und die eigene Schule mitgestaltet, spürt: Ich kann etwas bewirken, auf mich kommt es an! Das sind unersetzliche Grunderfahrungen. Einmischungskompetenz und Zivilcourage werden gestärkt.
Inklusion
„Es geht immer darum, Kinder zu heben, niemals zu senken“ (AutorIn unbekannt). Unsere Schule will allen Kindern chancengleich Zugang zur Grundschulbildung ermöglichen, unabhängig von ihren geistigen und körperlichen Fähigkeiten. Individualität und Einzigartigkeit wird respektiert. Die Entscheidungen für persönliche Wege unterstützen die Lehrenden. Immer liegt unser Blickwinkel in dem, was ein Kind gut kann. Durch eine Stärkung persönlicher Vorteile in Bereichen, die den Kindern Freude bereiten, werden aus unserer Sicht die schwächer ausgebildeten Fähigkeiten gefördert und damit insgesamt ein positives Selbstkonzept und Persönlichkeitsbild gezeichnet, sodass ein allumfassendes, angenehmes Lernklima mit größtmöglichen Entfaltungsmöglichkeiten entsteht.
Ökologische Bildung
Der nahegelegene Naturpark Märkische Schweiz und das Oderbruch sind reich an Natur und Wildnis und laden auf verschiedenste Weise zum Entdecken, Verstehen und Handeln ein. Diese Gegebenheiten nutzt die Freie Demokratische Schule MOL für den besonderen Schwerpunkt des Lernens in und mit der Natur. Hier können Sie all ihre Wahrnehmungen – haptischen, visuellen, auditiven, olfaktorischen und gustatorischen – nutzen und schulen. Im Schulalltag heißt das ganz konkret, dass je nach Interesse die Kinder Zeit in der Natur verbringen dürfen. Statt im Klassenzimmer sind Lernzeiten draußen (Grünes Klassenzimmer), (Wald)exkursionen, Schulgarten und mehrtägigen Projekte in der Wildnis im Schuljahr fest im Schulalltag eingeplant. Neben dem freien Spiel in der Natur stellt das Natur-Mentoring einen weiteren wichtigen Baustein dar. Durch das Anbieten saisonaler und regionaler Lebensmittel zeigen wir einen weiteren Zugang zur Natur auf und fördern eine gesundheitsbewusste Lebensweise. Unsere fächerverbindenden Projekte, wie Schulgarten und Kochen, lassen die SchülerInnen erfahren woher das Essen kommt, das täglich auf dem eigenen Teller landet.

Herzliche Grüße,
Katja für das LiMO-Team

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